Entwurmung
Prophylaktisch Entwurmen ?
Bei unseren Welpen legen wir großen Wert auf Sinnhaftigkeit bei Entwurmungen und Impfungen. Dabei halten wir uns an die Vorgaben der StikoVet.
Wurmkur. Das Wort klingt in unseren Ohren schon wie etwas "gutes". Es ist doch eine Kur für den Hund gegen die Würmer? Oder etwas nicht?
Leider verleitet alleine schon das Wort dazu, so etwas zu glauben. Eine Wurmkur ist niemals eine Kur und schon gar nicht prophylaktisch einsetzbar. Viele Hundebesitzer Entwurmen 4x im Jahr. Und auch von Züchtern erwartet man den Satz "der Welpe wurde 3x Entwurmt". Warum das aber Sinnlos ist, erkläre ich dir jetzt.
Die klassischen Wurmkuren können immer nur die gerade im Hund aktiven Würmer bekämpfen. Denn sie besitzen keine repellierende Wirkung, können den Darm also nicht prophylaktisch vor einem Wurmbefall schützen. Nur ein aktuell bestehender Befall wird bekämpft. Eine Wurmkur ist nur für circa 24 Stunden im Körper des Tieres wirksam, bevor der Wirkstoff abgebaut und ausgeschieden wird. Bereits einen Tag nach der Wurmkur kann sich der Hund durch die Aufnahme von wurmeihaltigem Kot theoretisch erneut infizieren.
Durch die „blinde“ Verabreichung der Medikamente ohne Untersuchung, weiß ich eigentlich gar nicht, ob mein Tier „erkrankt“ ist. Deshalb ist es viel schlauer, wenn man über 3 Tagelang Kot sammelt, diesen in ein Labor zur Kontrolle einschickt und dann gegebenenfalls gezielt entwurmt.
Wie stecken sich Tiere überhaupt an?
Die Ansteckung geschieht durch die Aufnahme infektiöser Wurmeier, die durch befallene Tiere mit dem Kot ausgeschieden werden. Nach Aufnahme der infektiösen Wurmeier durchlaufen diese zum Teil sehr komplexe Entwicklungszyklen, über mehrere Larvenstadien in unterschiedlichen Zwischenwirten bis hin zum adulten geschlechtsreifen Wurm, der dann wiederum erneut Eier produziert. Diese werden ausgeschieden und reifen in der Umgebung zum infektiösen Wurmei heran. Und damit geht das Spiel wieder von vorne los. Der Gurkenkernbandwurm kann durch die Aufnahme von infizierten Flöhen übertragen werden. Deshalb sollte jedes Tier mit Flohbefall auch entwurmt werden.
Was macht denn so eine Chemische Entwurmung mit dem Hund?
Wurmkuren stören die Darmflora und machen dadurch den Darm anfälliger für Erkrankungen und erneuten Parasitenbefall. Wurmkuren eliminieren sämtliche Mikroorganismen im Darm, schädigen die Darmflora und verhindern so den Aufbau eines stabilen Immunsystems. Bei empfindlichen bzw. vorerkrankten Tieren können die Giftstoffe in der Wurmkur auch weitere Symptome auslösen. Bei den meisten Züchtern ist es gang und gebe die Welpen ab dem 14. Lebenstag und dann alle zwei Wochen chemisch zu entwurmen. Dies schwächt nachhaltig die Abwehrkräfte und ein gesundes und starkes Immunsystem kann sich bei ständigem Abtöten der Darmflora kaum entwickeln.
Wie gefährlich sind Wurminfektionen?
Das hängt ganz von der Wurmart und dem Weg, den die Würmer in unterschiedlichen Entwicklungszyklen durch den Körper nehmen ab. Die meisten dieser Parasiten leben im Dünndarm und können Magen-Darm-Symptome wie Durchfall und Erbrechen verursachen. Sie triggern durch Schädigung der Darmschleimhaut das Entstehen von Futtermittelallergien. Bei Welpen kann ein Wurmbefall verheerende Folgen haben: Mangelerscheinungen, Abmagerung, Nährstoffunterversorgung und Wachstumsstörungen. Bei massivem Befall kann es zur Bildung von Wurmknäuel im Darm kommen, die wiederum zum Darmverschluß und somit zum Tod führen.
Lungenwürmer verursachen Husten.
Alternative zur "Prophylaktischen" Wurmkur?
Die Alternative zur "Prophylaktischen" Wurmkur ist die Selektive Entwurmung nach parasitologischer Kotprobenuntersuchung.
Hierbei wird von 3 Tagen der Kot gesammelt und auf Parasiten bzw. deren Eier untersucht. Werden Parasiten gefunden, muss entwurmt werden. Hier empfehle ich dann meist auch eine Entwurmung mit einem passenden (!) chemischen Präparat vom Tierarzt.
Vorteile:
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Die Analyse macht eine bedarfsgerechte Medikamentenanwendung möglich. Der Hund wird nur dann mit dem chemischen Medikament belastet, wenn es wirklich notwendig ist
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Resistenzbildung bei den Parasiten wird vermindert durch die gezielte Anwendung der Antiparasitika.
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Einfache Durchführung
Einziger Nachteil:
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Aufgrund der Tatsache, dass Parasiteneier nur intermittierend ausgeschieden werden (d. h. nicht in jedem Kothaufen sind Eier zu finden), ist auch die Untersuchung des 3-Tage-Kots nicht 100%ig sicher, v.a. wenn der Befall nur sehr gering ist.
Was kann ich sonst noch tun um einen Wurmbefall vorzubeugen?
Viele natürliche Mittel können vorbeugen um die Darmgesundheit unterstützen:
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Kokosöl: Schafft ein wurmfeindliches Darmmilieu.
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Kürbiskerne: Verhindern das Anhaften von Parasiten.
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Papayakerna: Das aus den Kernen und dem Saft der unreifen Papaya gewonnene Enzym Papain ist stark eiweißspaltend. Würmer und Giardien bestehen hauptsächlich aus Eiweiß.
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Karotten: Lähmen Würmer durch ätherische Öle.
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Kurkuma: Wirkt antimikrobiell und stärkt den Darm.
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Kamala: Reinigt den Darm, jedoch nicht für Welpen geeignet.
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Heilkräuter: Hagebutte, Wermut oder Thymian stärken die Abwehr.
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Hausmittel bei Giardien: Propolis, Pansen oder Sauerkraut helfen gezielt.
Unsere Empfehlung
2-4x Jährlich
Regelmäßige Kotprobenuntersuchung, je nach Lebensumständen 2 - 4 mal jährlich
Und bei positiver Kotuntersuchung: Entwurmung mit dem passenden Mittel
Das gilt für Draußen
Hundekot aufsammeln und im Restmüll entsorgen.
Katzen im Haushalt
Hast du noch Katzen im Haushalt. Mache deine Katzenklos regelmäßig sauber.
Unterstützung
Die oben genannten natürlichen Mittel kannst du immer mal wieder zum FUtter dazu geben.